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Liebe ist alles


Und dann gehen wir zu einer Premiere nach Bochum und sehen "afterdark" von Murakami und wir haben gelesen den leichten, sanften Ton, die entspannnte Welt der Zwischentöne und Zwischenwelten, die erstaunlichen Räumlichkeiten, die fremde Luft. Wir sehen aus dem Dunkel auf der Bühne verkrampfte, tönenede, nervöse, theatralische Großstadtfiguren (verstörte), in einer inszenierten Großstadtkälte, natürlich Videoprojektionen (gibt es heute überhaupt noch Theater ohne Beamer?) Und wir trinken Bier und Wein danach, in der schönen, leisen Theater-Bar, weil es noch regnet in Bochum. Der VFL hat 1:1 gegen Dortmund gespielt und, wie ich erfahre, der FC nur 0:0, und wir essen Käse und Früchte, später, im lauten Hotelrestaurant, benutzt von lauten Menschen, läuft die Kellnerin hin und her und bringt Kölsch. Meine Liebste hat ein schönes Kostüm an und wir sehen uns in die Augen - und es bleibt Liebe, Liebe, die uns verbindet und es bleibt die andere Welt. Und die ist wirklich. Und später zieht meine Liebste die Vorhänge zu.
Gute Nacht

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Die Gartenschau...

ist auch nicht mehr unschuldig. Das Thema Kostüm ist ein schwieriges geworden, sagt eine Moderatorin im WDR. Der Inhaber eines Kostümverleihs in Köln erzählt von der besonderen Vorsicht vor allem der jungen Leute. Kein Scheich, kein Indianer… Vor zwei Jahren hat man sich zu Karneval noch ein Betttuch übergeworfen, heute haben die jungen Leute Angst damit einen Scheich zu beleidigen. Um die Ecke meines Theaters gab es „Altentheater“. Viele ältere Menschen hatten dort Spaß am Spiel. Auch eine Tanzgruppe von Seniorinnen der AWO hatte sich anlässlich der Bundesgartenschau 23 ein besonderes Programm einfallen lassen: „Weltreise“. Mit phantastischen, zum großen Teil selbstgenähten Kostümen sollte diese Reise um die Welt auf die Bühne kommen. Doch dann knallte es: „Wir sollen die spanischen Flamenco-Kostüme, den orientalischen Tanz, den mexikanischen Tanz mit Sombreros und Ponchos, den japanischen Tanz mit Kimonos, den indischen mit Saris und den ägyptischen Tanz, in dem wir als Pharaoninnen

Neusprech und Krieg

 Der gestrige Tag war ein in fürchterlicher Tag. Putins Überfall auf die Ukraine hat mich erschüttert. Dass es tatsächlich soweit kommen würde, habe ich noch zuletzt nicht für möglich gehalten. „Nie wieder Krieg“ - es war eine Illusion. Gestern morgen dachte ich noch, dass jeder, gerade in unserem Land, den Krieg ohne wenn und aber verurteilt. Aber dann: es gibt schon wieder zu viel „aber“. User:innen lamentieren auf den „sozialen Netzwerken“ über Putins „Befindlichkeit“. Nicht gesehen, nicht gehört, seit Jahren diskriminiert - also muss er sich wehren und die Ukraine „entnazifizieren“. Die Wahrheit wird einmal mehr auf den Kopf gestellt - Lüge wird zur Wahrheit umgeschrieben. Schon beschämende Auftritte von Frau Wagenknecht und Frau Krone-Schmalz in Talkshows führten zu Kopfschütteln. Sie gebärdeten sich, als wären sie Putins Pressesprecherinnen. Was ist los in diesem Land? Ein gemeinsamer Boden für Kommunikation, gemeinsame Begriffe, die sich auf Fakten stützen, sind auch der Boden f

Zur Diskussion über den Auftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio

Anmerkungen zu Aspekten medialer Berichterstattung Ausgewogenheit Es ist kein Zeichen ausgewogener Berichterstattung, jedem Verschwörungstheoretiker, Rechtsextremisten und jedem, der auf der Straße ein paar Satzstümpfe in die Kamera spuckt, auch noch ein Mikrofon unter die Nase zu halten. Wenn wir Zuschauer dann, nachdem wir zum fünften Mal dem dümmsten Verschwörungs-Unsinn lauschen durften, vielleicht auch noch einen einsamen, mit Kerze bewaffneten Kritiker der Nicht-Denker zu sehen bekommen, ist das die Art von Ausgewogenheit, die lediglich genau die Algorithmen kopiert, die auch das Netz zu einem unwirtlichen Ort machen. Skandal, Erregung, Hass, sie werden nach oben gespült. Vernunft und leise Töne bleiben auf der Strecke. „Hier ist keine Geisteshaltung zu erkennen“, erklärte eine WDR-Reporterin vor Ort in Gummersbach, während höhnisch grinsende Menschen, dicht an dicht und natürlich ohne Maske an ihr vorbeiliefen. Meine Kritik daran wurde schnell von der WDR-Seite gelöscht. Kein Ko