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Es werden Posts vom September, 2007 angezeigt.

Probe in Schwetzingen zum ersten

Liebe Sex und Therapie

Ja, wir sind entartet,

verehrter Kardinal Meisner. Ja, Theater hat Götter gepriesen - nicht nur einen, wie Sie wissen, aber es hatte nicht deshalb eine Mitte, sondern weil es überall zu finden war, vor Kirchen, bei Hofe, in Theaterhäusern, auf der Straße, auf den Brettern, vor denen sich das Volk versammelte um eben nicht fromm sein zu müssen. Es hat immer noch eine Mitte, weil es sich auch heute noch der Macht verweigert (na ja, nicht überall), die Macht verlacht, weil es auch und gerade heute weder Gottesverehrung noch prophetischen Gehorsam übte oder üben wird. Es geht im Theater auch und gerade um Menschen, die aus der Art schlagen und um ihre wundersamen Geschichten. Das Theater liebt Bewegung, Unruhe, es weckt Skepsis, Zweifel, es zeigt uns die schiefe Ebene, das Böse, den Tod, das Theater ist Farce, befreiendes Lachen, und das alles ist: unser Metier. Darum können wir nicht glauben, nicht an falsch oder richtig, an Heilige oder Huren, nicht an einfache Antworten, schwangere Jungfrauen, zornige Götte

Notiz

Habe nachmittags auf die Straße hinunter gesehen. Schon ist eine zuende gerauchte Zigarette auf die Fahrbahn geflogen, dann rollte ein Blatt vom Baum dazu, leicht angebräunt, dann segelte, immer wieder den Boden berührend, ein schwarzer Luftballon bis hinter die Baustelle. Meist Wolken, lauwarm. Wir spielen Theater. Zwei Männer mit zwei Texten von zwei Autoren. Einer alt, einer jünger. Publikum spart sich auf.