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Es werden Posts vom Februar, 2010 angezeigt.

Pullunderträger, Kabarettgänger, SPD-Wähler, Rotweintrinker,

Seid modern, aufgeschlossen, schreibt Leserbriefe und sitzt im Theater, lasst euch langweilen und findet das normal. Ihr wollt schließlich nicht als Rotweintrinkende Spießer gelten, deshalb findet ihr jedes Herumbrüllen auf der Bühne, jede Projektion und jeden Spritzer 'interessant'. Ihr lasst euch gerne quälen, das gehört zum Deal. Kunst muss unbequem sein, so habt ihr es im Feuilleton gelesen. Wer Kunst will, muss leiden können. Arme Verstörte. Die Miniatur-Bewegungsübungen in Endlosschleife, das ewige Vor und Zurück, das unverständliche Gemurmel, das war nur eine neue Wahrnehmung, so findet ihr, von "Dantons Tod". Ein neues Konzept. Im Kölner Schauspielhaus war es gar nicht langweilig, nein, die dummen Zuschauer, die immer noch glauben, im Theater könne man ein Stück sehen, haben ihre Langeweile bloß "mitgebracht". So wird unter 'Kommentare' auf der Website fleißig geschrieben. Zum Beispiel von einer Tante, die ich mir so vorstelle: Am Computer

Mut zu Kultur - Welcher Inhalt hinter welcher Fassade?

Vor einem Jahr ahnte am Rosenmontag noch niemand, dass die Jecken und die Zuschauer einem großen Unglück nur knapp entkommen würden. Auf der Severinstraße brach das große Haus, in dem das Archiv der Stadt untergebracht war, ein und versank in einer Baugrube für die Nord-Süd-U-Bahn. Nach dieser Katastrophe wirkten die Südstädter eher leise, nachdenklich, traurig in ihrer Empörung über den Einsturz und den Tod zweier Menschen. Das habe ich gesehen. In diesem Jahr gab es zu den Gesängen, dem Schwung und der Farbe im Rosenmontagszug auch eine Politisierung, die über den Zug hinaus ging.  Nach einem Jahr wissen wir, dass Eisenbügel zur Stabilisierung gestohlen, Protokolle gefälscht wurden, die Aufsicht untätig blieb, sich eine Lüge auf die andere türmte. Die Liste an Schlamperei, Lüge, Korruption, Diebstahl und Betrug ist so lang geworden, dass sie selbst für Kölner Verhältnisse ein unglaubliches Maß erreicht hat. Nun ist die Wut über Verwaltung und Politik laut und hörbar, die Wut über di