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Es werden Posts vom Mai, 2010 angezeigt.

Das habe ich nicht gewollt!

Lieber Horst Köhler, das war ein Witz! 'Lena for President' war ein Witz! Zu spät. Horst Köhler hat eine Pressekonferenz gegeben. Er vermisst den 'Respekt vor seinem Amt' und tritt zurück. Mit sofortiger Wirkung. Was haben wir da angerichtet.

Vorwärts im Geiste des Raabismus - Lenanismus!

Wir sind Lena! Eine neue Ära deutscher Geschichte. Nach 'Wir sind Meister der Herzen' (Fußball), 'Wir sind Hartz IV' (Pro7), 'Wir sind blöd' (Baumarkt), wird in Deutschland fast alles zu einer geilen 'Wir'-Party - aber seit 'Wir sind Papst' wissen wir auch, dass der Schuss nach hinten losgehen kann. Doch bei Lena spielt Kindesmissbrauch nur eine untergeordnete Rolle. Der Vorschlag, Lena das Bundesverdienstkreuz oder den Nobelpreis zu verleihen - wirklich eine gute Idee und eine realistische Einschätzung, denn mehr an (zumindest künstlerischer) Intelligenz ist in Deutschland nicht zu erwarten. Bedenken wir doch, wer bei uns Super-Mega-Star werden kann: MMM (Freeeiiiheit!) oder Quetschstimme Grönemeier. In keinem Land der Erde hätte solche Musik eine Chance, geschweige denn ein Siegel oder Raab. Wieso also dieser 'Erfolg'? Ganz einfach. Hier wird abgestimmt zwischen zwei Frauen-Typen. Lena ist kein aufgeblasenes Titten-Monster in Glitte

Botho Strauß hat über Jutta Lampe und über das Theater gesprochen

Letztes Jahr hielt der Autor Kehlmann eine Rede zum 'Aktualisierungs-Theater' unserer Tage und bezog Prügel von den Theaterhysterikern, die um sich schlagen, wenn tatsächlich jemand ruft: die sind ja nackt! Lapidares Fazit damals: Tilman Krause schrieb in Welt-online "Das Theater ist inzwischen kein Muss mehr. Es hat seine Zeit gehabt". Dem widerspricht jetzt Botho Strauß, der Theaterautor und denkende Mensch, der in einer Laudatio auf die Schauspielerin Jutta Lampe an die Möglichkeiten und den Zauber des Theaters erinnert. Er kritisiert die Schausteller des "wunderlosen Theaters", das sich "zum Reservat von Dummheit und Bildungsferne entwickelt" habe. Und schon geht es wieder los. Wenn es nach Herrn Khuon (Intendant) gehen würde, sollte man "so ein Gerede" so schnell wie möglich vergessen: es "disqualifiziert sich selbst". Strauß hatte gewagt, das Theater durch sein Zentrum zu würdigen: die Schauspieler, hier die Schauspieler

Theatertreffen

3Sat, der Kultursender, überträgt Theater. "Die Kontrakte des Kaufmanns", Jelinek, Berliner Theatertreffen. Ich wollte das Stück schon in Köln sehen. Einige sagten: "Das ist witzig, sehr kritisch, ein toll gespieltes Experiment", "spannend", sagte jemand, obwohl der sowieso immer alles "spannend" findet. Wie dem auch sei - das Stück soll sein: Textverarbeitungsmaschine, Performance. Also das Übliche, denke ich. Also mal reinschauen, denke ich. Also schaue ich in die Röhre und staune. Es ist ein einziger Kindergarten. Warum, warum? Warum diese Textflächen voll von Allgemeinplätzen, voll von kabarettistischen Witzeleien? Elfriede Jelinek hat geschrieben und geschrieben und schreibt weiter. Warum vier Stunden? Warum müssen wieder echte Menschen an echten Reglern von echten Mischpulten sitzen um alles echt regeln zu können, auf der Bühne? Warum müssen junge Schauspielerinnen immer als junge Schauspielerinnen erscheinen und ihren Text verkichern, ve

Das Amt

berichtet dem Kulturausschuss, es würde schon durchaus eng werden, durch die Haushaltslage, die Krise, aber, so heißt es, trotz aller Beschränkungen seien zurzeit "noch keine irreparablen Einbrüche zu erkennen". Und weiter: Bei der Umsetzung der Sparvorgaben werde das Kulturamt "bemüht" sein, vor allem "bestehende Strukturen so gut wie möglich zu sichern". Die freie Kultur trocknet aus. Kunstprojekten und Veranstaltern, die in langjähriger Arbeit Kultur in Köln prägen, werden lächerliche Summen gestrichen und damit wird deren Arbeit existentiell gefährdet. Das Theater am Sachsenring musste bereits den Betrieb ganz einstellen, weil selbst eine (vom Kulturausschuss bewilligte) Liquiditätshilfe vom Kulturamt nicht ausgezahlt wurde. Soviel zu den "Bemühungen".

zum Tag der Pressefreiheit:

Letzte Woche bat mich die Bild-Zeitung um ein Statement, ungefähr so: kleine Theater bekommen kein Geld, Griechenland Milliarden. Man schickte einen Fotografen, ich setzte mich auf die Bühne - ich sollte traurig schauen - dann schrieb ich fröhlich mein Statement: "Ja doch. Hilfe für Griechenland. Stellt Europa auf die Füße! Geld für die Menschen, Geld für die Kultur. Kein Geld für Häfen ohne Schiffe, Bauten ohne Bewohner, Spekulanten ohne Moral. Geld ist da, es fließt nur in die falschen Kanäle, während das soziale Leben trockengelegt wird. In Köln wird das Theater am Sachsenring geschlossen, 60.000.- € Zuschuss sind zuviel. Aber ein paar Meter U-Bahn müssen gebaut werden, Löcher und explodiere Kosten, für die KölnMesse werden ca. 350 Mio. zuviel ausgegeben - plus zusätzlich einige hundert Millionen Strafe an die EU (Bau ohne Ausschreibung). Das Pokerspiel um Geldblasen führt zum Kollaps. Und der Staat spannen den Rettungsschirm auf über dieser Pokerrunde. Drink doch eine