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Es werden Posts vom Juni, 2010 angezeigt.

Haben sie gespielt oder gerumpelt?

Nach der Niederlage gegen Serbien in der Vorrunde der Fußball-WM: Das Vuvu-Säule meint: Von diesem überirdisch guten deutschen Fußball sei aber nun wirklich gar nichts zu sehen gewesen. Liebes Vuvu-Säule, es ist nichts geschehen. Nur Fußball. Große Freude, große Enttäuschung, große Spannung. Wie so oft nah beieinander. Gegen Australien hat fast alles funktioniert. So etwas gibt es. Es treibt an und verleiht zusätzlich Flügel. Und zeigt die Möglichkeiten. Gegen Serbien kippte das Spiel schon am Anfang und konnte nicht mehr ins Lot gebracht werden. Verengte Möglichkeiten. Gelbe Karten. Und die Erkenntnis: In dieser jungen Mannschaft gibt es meist junge Spieler. Dann kam die Nervosität, die überspielt werden musste mit gut gelaunten Pressekonferenzen, mit Interviews, die immer in dem Satz gipfelten: Wir haben keine Angst! Wir wissen, welches Wort dann im Kopf hängen bleibt. "Gelbe Karten", "Skandalschiedsrichter", "Scheitern", "Nachhause fahren"

Wie immer aber ganz anders

Wo sind wir hier gelandet? Die Presse überschlägt sich mit Komplimenten an den deutschen Fußball. Mehr noch: Die Angst geht um. Ein Gespenst. Deutschland gewinnt, aber ohne Rumpelfußball, wie geht das? Australier, Engländer, Italiener (vor denen muss keiner Angst haben nach dem Spiel gegen Paraguay), sind einig im Urteil. Grazil, brasilianisch, "zu viel Tempo, zu viel Bewegung, zu groß, zu stark, zu fähig, zu verdammt gut".. Mein Gott, was ist los? Es sind doch nur Cacau, Khedira, Özil, Podolski, Gomes, Müller, Klose... Ein paar Jungs, die spielen wollen. Eine bunte Gesellschaft. Das war nicht immer so. 1998 hatte es Frankreich vorgemacht: Weltmeister mit einer Nationalmannschaft, deren Spieler aus unterschiedlichsten Ecken kamen - und in der Abwehrspieler Tore schossen (damals etwas Unerhörtes). Mittlerweile ist Henri älter geworden, Zidane eine Ikone und der Rest spielt ohne Anbindung und mit Differenz zum Trainer. Keine Chance. Deutschland dagegen ist angekommen im modern

Die Uweseelers

Uwe - Uwe, so sangen die Deutschen in den 60ern, die Uweseelers waren überall und machten einen Höllenlärm. Klang damals nur tiefer und lauter, weil die vielen schwarz-rot-blonden Mädchen noch nicht mitkreischen durften. Ganz früher wurde in den Stadien Europas höchstens geklatscht, wenn eine Aktion gefiel, sonst hörte man nur das Klatschen der Fußballschuhe (damals noch schwarz) gegen das runde Leder (damals noch Leder), dann erfanden die Engländer den Gesang, heute ist das Stadionpublikum ein bewegter Körper, der aufstöhnt, in Unruhe ist, peitscht, schreit, schimpft, singt, jubelt, skandiert. Und jetzt bei der WM in Afrika, was hören wir? Nichts mehr. Alles wird überdeckt von einem ohrenbetäubenden Huuupen. Die Vuvuzeelas sind überall, 90 Minuten lang, ohne Pause. Wir sind genervt, aber die Afrikaner sind glücklich. Sollen sie. Alles besser als Bushidos "Fahne raus" oder das bierwerbungskompatible Quieken halbnackter Blondinen in Dauer-Party-Stimmung. Oder? Sowieso alle

TsweiTsausendTsähn werden wir Nöhlmeister sein.

Jetzt singen sie alle wieder unsere Nationalmannschaft in Grund und Boden. Wie vor vier Jahren Xavier, der so lange nölte "dieser Weg ist steinig und schwer", bis es die eigentlich gut gelaunten Spieler das endlich begriffen hatten und gegen Italien untergingen. Wer verdirbt uns also dieses Mal die Laune? Bushido, der vom 'Stolz auf Deutschland' labert, noch bevor der Ball rollt? Und der meint, die Deutschen hätten die Nase voll von Politik, jetzt sei Spaß angesagt. Dazu passend hat unser Party-Keller Deutschland viele lustige Party-Deppen, die Klassenclowns, die sich hier Comedians nennen und jede Talkshow versauen müssen (mir graut schon vor Waldis Weißbier-Geblubber mit den ganz ganz wichtig-witzigen 'Experten'). Aber zurück zum Thema. Die Comedy-Stimme Matze Knoop, schon als Schröder-Beckenbauer unerträglich, muss seine Stimme unbedingt noch elektronisch verzerrten lassen und in Ballermann-Pose durch sein Video hüpfen, desgleichen schwängert sein Comedy-K