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Es werden Posts vom 2022 angezeigt.

Neusprech und Krieg

 Der gestrige Tag war ein in fürchterlicher Tag. Putins Überfall auf die Ukraine hat mich erschüttert. Dass es tatsächlich soweit kommen würde, habe ich noch zuletzt nicht für möglich gehalten. „Nie wieder Krieg“ - es war eine Illusion. Gestern morgen dachte ich noch, dass jeder, gerade in unserem Land, den Krieg ohne wenn und aber verurteilt. Aber dann: es gibt schon wieder zu viel „aber“. User:innen lamentieren auf den „sozialen Netzwerken“ über Putins „Befindlichkeit“. Nicht gesehen, nicht gehört, seit Jahren diskriminiert - also muss er sich wehren und die Ukraine „entnazifizieren“. Die Wahrheit wird einmal mehr auf den Kopf gestellt - Lüge wird zur Wahrheit umgeschrieben. Schon beschämende Auftritte von Frau Wagenknecht und Frau Krone-Schmalz in Talkshows führten zu Kopfschütteln. Sie gebärdeten sich, als wären sie Putins Pressesprecherinnen. Was ist los in diesem Land? Ein gemeinsamer Boden für Kommunikation, gemeinsame Begriffe, die sich auf Fakten stützen, sind auch der Boden f

Theater in Köln - wohin?

Die „Theaterkonferenz“ hat sich aufgelöst. Eine gute Idee? 1979 wurde auf Anregung von Jürgen Flimm ein Bündnis für alle Theater gegründet, die Kölner Theaterkonferenz. Ob städtisch oder frei, englisch, griechisch, türkisch oder kölsch, Vielfalt war Programm. Nach 40 Jahren hat sich diese „Theaterkonferenz“ nun in einen „Verein für darstellende Künste“ aufgelöst, der sich, neben den Aufgaben einer Künstlervertretung, besonders einer neuen Aufgabe widmet, nämlich ideologische Speerspitze der Identitätspolitik zu werden. So verwenden die Protagonisten auch schon die berüchtigte Alternativ-Sprache, die zur Zeit in bestimmten Medien durchgesetzt wird, eine künstliche Sprache, in der es von :innen nur so wimmelt. Signal: Wir sind die Guten. Mit diesen neuen Sprachschablonen, die sich nur noch um Geschlecht und Hautfarbe drehen, soll ein neues Denken eingeführt werden. Früher ging es um Menschen, die Theater machen, sogar um Kunst, heute haben wir es mit User*innen, mit POCs und LGBTQA+* zu

Zur Diskussion über den Auftrag von ARD, ZDF und Deutschlandradio

Anmerkungen zu Aspekten medialer Berichterstattung Ausgewogenheit Es ist kein Zeichen ausgewogener Berichterstattung, jedem Verschwörungstheoretiker, Rechtsextremisten und jedem, der auf der Straße ein paar Satzstümpfe in die Kamera spuckt, auch noch ein Mikrofon unter die Nase zu halten. Wenn wir Zuschauer dann, nachdem wir zum fünften Mal dem dümmsten Verschwörungs-Unsinn lauschen durften, vielleicht auch noch einen einsamen, mit Kerze bewaffneten Kritiker der Nicht-Denker zu sehen bekommen, ist das die Art von Ausgewogenheit, die lediglich genau die Algorithmen kopiert, die auch das Netz zu einem unwirtlichen Ort machen. Skandal, Erregung, Hass, sie werden nach oben gespült. Vernunft und leise Töne bleiben auf der Strecke. „Hier ist keine Geisteshaltung zu erkennen“, erklärte eine WDR-Reporterin vor Ort in Gummersbach, während höhnisch grinsende Menschen, dicht an dicht und natürlich ohne Maske an ihr vorbeiliefen. Meine Kritik daran wurde schnell von der WDR-Seite gelöscht. Kein Ko