Direkt zum Hauptbereich

Schnee von gestern - frisch gefallen


ZINNOBER probt an geheimem Ort für das nächste Konzert im 'Alten Pfandhaus' in der Kölner Südstadt. Alte und neue Songs. Am 1. Mai um 20 Uhr werden sie gesungen und gespielt. Hier einer der Songs, der schon in dem Stück "Für alle Fälle Fritz" Premiere hatte. Jetzt also mit Gesang, Vibraphon und Bassgitarre.

Kind im Manne

Wir liegen ineinander fest verschlungen.
Mir war, als hätt' ein wildes Tier gesungen.
Wir öffnen uns und fühlen uns als Paar.
Mir ist, als wenn da schon mal etwas war.

Ich stecke tiefer drin von Nacht zu Nacht.
Die Frauen denken doch nur an das Eine.
Sie brüsten sich und zücken ihre Beine
Und ich bin wieder um den Schlaf gebracht.

Mein Kind im Manne steht noch gut im Futter.
Es bleibt mein Kind und ich, ich bleibe Mann.
Die Frauen finden's Kind und finden dann,
Es ist so süß- und spielen gleich die Mutter.

Sie finden es so hilflos und erziehen
Das Kind im Manne und den Mann gleich auch.
Das Kind wird mager und der Mann kriegt Bauch.
Dann stirbt das Kind und mann kann nicht mehr fliehen.

Wo bleibt die Leidenschaft, der lange Kuss?
Sie sind vergangen schon nach ein paar Tagen.
Man fragt sich still und stellt doch keine Fragen
Und tut, was man schon lange tuen muß.

Ich will mit Frauen praktisch nichts mehr klären.
Ich habe Sehnsucht und ich habe Lust
Und kriege doch nur noch die Mutterbrust
Und liege zwischen messerscharfen Scheren.

(Fritz)

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Gartenschau...

ist auch nicht mehr unschuldig. Das Thema Kostüm ist ein schwieriges geworden, sagt eine Moderatorin im WDR. Der Inhaber eines Kostümverleihs in Köln erzählt von der besonderen Vorsicht vor allem der jungen Leute. Kein Scheich, kein Indianer… Vor zwei Jahren hat man sich zu Karneval noch ein Betttuch übergeworfen, heute haben die jungen Leute Angst damit einen Scheich zu beleidigen. Um die Ecke meines Theaters gab es „Altentheater“. Viele ältere Menschen hatten dort Spaß am Spiel. Auch eine Tanzgruppe von Seniorinnen der AWO hatte sich anlässlich der Bundesgartenschau 23 ein besonderes Programm einfallen lassen: „Weltreise“. Mit phantastischen, zum großen Teil selbstgenähten Kostümen sollte diese Reise um die Welt auf die Bühne kommen. Doch dann knallte es: „Wir sollen die spanischen Flamenco-Kostüme, den orientalischen Tanz, den mexikanischen Tanz mit Sombreros und Ponchos, den japanischen Tanz mit Kimonos, den indischen mit Saris und den ägyptischen Tanz, in dem wir als Pharaoninnen ...

Falsche Sprache wird nicht richtiger, wenn sie verordnet wird.

Köln verordnet Gendersprache. Verwundert reibt sich der Leser die Augen. Ja, der Leser. Der Mensch der liest, egal welchen Geschlechts. Aber warum einfach, wenn's auch kompliziert geht. Warum es einfach richtig machen, wenn es auch falsch verordnet werden kann. Dafür gibt es Bürokratie. Es ist keine neue Erkenntnis, dass Bekanntmachungen der Kölner Stadtverwaltung meist das Gegenteil von dem bedeuten, was sie vorgeben: „Fahrradfreundlich“, „Kulturförderung“ - nun sehen wir: es geht noch schlimmer: „Geschlechtergerechte Sprache“. Ein entsprechender ‚Leitfaden’ verdient nicht einmal das Prädikat ‚Gut gemeint und schlecht gemacht‘. Gut gemeint ist nichts, diesmal geht es schlicht um den Kniefall der Stadtverwaltung vor einer Ideologie. Nicht nur, dass hier jede Regel der deutschen Sprache in den Wind geschlagen wird oder die Ablehnung der Gender-Sprache durch den zuständigen „Rat für deutsche Rechtschreibung“ keine Rolle spielen darf, d urch die Verordnung einer ‚falschen‘ Sprache wil...

Im Gedenken an meinen Freund Thomas Reis

Rede zur Trauerfeier in der "Comedia" am 30. August 2024 Thomas Reis. Es sind so viele Freunde da, es ist so viel vorbereitet. Mir fällt es schwer heute über ihn zu sprechen. Am liebsten würde ich weinen und anschließen ein paar Kölsch trinken. Aber: Thomas sagte: Du hältst die Rede. Toll. Diese Rede zu schreiben hat von mir das verlangt, was ich in über dreißig Jahren immer von Thomas verlangt habe. Von 1000 Seiten Text 995 zu streichen. Es sind so viele Erinnerungen, so viele Fußballspiele, so viel Kölsch, so viele Reisen, so viele wundervolle Auftritte, auf Gold-, Holz-, Kartoffel- und Reis-Bühnen, in Freiburg, Berlin, im Theater am Sachsenring und auch in der Comedia. Hier wollte er eigentlich nicht mehr auftreten. Kein Platz mehr für alte weiße Männer, erzählte er mir. Jetzt ist er doch wieder da. Geht doch. Thomas? Ich höre dich. „Liebe Freunde der belesenen Betroffenheit, Feministen und Feministinnen, trans-, bi-, homo- hetero- und metrosexuelle Menschenfreund*innen al...