Was für ein Spiel! Und dann lese ich in der "Zeit" einen schönen melancholischen Artikel von einer Portugiesin, der mit der Beschreibung eines deutschen Fans endet, der eine stille portugiesische Kneipe betritt und ruft: "Portugal, wir hören nichts!" Und die Kellnerin, die schweren Lider langsam hebend, so schreibt sie, antwortet: "Egal, ihr habt trotzdem gut gespielt."
Feiner Schluss. Und dann bemerke ich, wir sind ja online, dass es Kommentare zu dem Artikel gibt. Heutzutage kommen ja zu den notorischen Leserbriefschreibern, Querulanten und Beschwerern nun auch noch die Blogger und Smilie-Dummbeutel dazu, die überall im Netz ihren Quark absondern und einfach ihren Senf nicht halten können, weil sich im Netz schon jede Fliege als Mittelpunkt der Online-Welt fühlen muss.
Also: Diese Blogger sind erst einmal sauer über jeden nicht-deutschen Kommentar, wütend dass die Redaktion einen solchen Artikel überhaupt zulässt und so dumm, dass es zumindest virtuell knallt. Smilie!!!
In typischer Sprache ("Hä?") wird Unverständnis ausgedrückt. Was will diese "unbedarfte, aber in ihrem Nationalstolz gekränkte Fußballguckerin" überhaupt, oder: "Dieses Romantisieren der Portugiesen geht mir auch auf den Senkel". Aber dann kommt der Hit: Einem Blogger fällt auf, "dass die deutsche mannschaft nicht 'trotzdem' gut gespielt hat, sondern 'auch noch'". Oh mein Gott! Hilfe. Was für Leser hat "Die Zeit"? In welcher Welt lebe ich?
Ihr dämlichen Daherplapperer, haltet endlich euren Rand, oder taucht ab in einem Meer von Nullen und Einsen. Auf ein paar Nullen mehr oder weniger kommt es da auch nicht mehr an.
Tschö