Direkt zum Hauptbereich

Finanzcrash


Hypo, Supi Dupi! Real Estate, ja, das real existierende Geld ist wie der real existierende Sozialismus nicht vorhanden. Prima Klima für uns Manager. Wir haben nichts gewusst. Aber wir werden gestützt. Wir sind so satt dass uns schlecht wird, gebt uns Medizin. Ihr seid so doof, da helfen keine Pillen. Euch kann man das Fell mehrmals über die Ohren ziehen. Viel Spaß mit Hartz IV! Wir haben unsere Nutten, Schmiergelder, gekaufte Politiker, alles was wir brauchen. Werbesendung für die Börse. Geld futsch? Selber Schuld. Her mit der Abfindung. Holla, bloß keine Vorurteile, Kapitalismuskritik ist nicht mehr. Wir haben gewonnen.
Der Finanzmarkt kracht in sich zusammen und die eine Frage taucht auf: Warum? In regelmäßigen Abständen. Experten haben das schon vor Jahren beantwortet und analysiert, beschrieben und prognostiziert, Marxisten vor Jahrzehnten erklärt. Es passiert trotzdem immer wieder. Aber keine Sorge, unsere Politiker haben jetzt die Lösung: Wir brauchen Regeln.
"Wir brauchen eine Bankenaufsicht". Komisch, ich dachte die hätten wir schon gehabt. Waren das nicht die, die nicht gemerkt haben, dass 300 Millionen Euro auf ein Konto überwiesen wurde, das es schon gar nicht mehr gab? Wurden nicht unter Oberaufsicht durch eine Online-Transaktion von Nullen und Einsen eine Drei mit vielen Nullen zu einer großen Null, zu einem Nichts? Wo ist eigentlich das Geld geblieben? Wurde es durch einen elektrischen Impuls in ein schwarzes Loch gesogen, gab es dieses Geld überhaupt irgendwann? Kann man Weizen zu Brot machen, oder doch nur zu Geld? Wer sitzt in Zukunft in den brandneuen Aufsichtsgremien? Andere Schlafmützen? Oder die gleichen Waffenschieber, Spekulanten und geldgeilen 'Macher' wie bisher?
Die neuen Aufsichtsbeamten sollen, so heißt es, mit einem Fünfzigmilliarden-Paket Sicherheit schaffen, sie werden die Fassade wieder aufrichten und verputzen, die ganze Blase Geld, die vielen vielen Nullen auf ein Konto überweisen, das vielleicht Geld aufnimmt, sie werden die gierigen, korrupten Banker beaufsichtigen und, wenn nötig auch bestrafen, sie werden die Spekulanten davon überzeugen, dass es unmoralisch ist mit Nahrungsmitteln zu spekulieren, oder Betonklötze in die Natur zu bauen, um die leerstehenden Wohnanlagen dann als Anlageobjekte zu verkaufen, ohne dass jemand darin wohnt, sie werden eindringlich, ja nachhaltig darauf hinweisen, dass Geld Gegenwert braucht und dass die Banker nicht so gierig sein sollen. Dann werden die Türen geschlossen und es wird kräftig gelacht. Und irgend etwas kracht im Gebälk. Und die Berater in der Beraterbank spielen ein bisschen am Computer, während ein Hubschrauber irgendwo Brot abwirft, auf ein Land, das es bald nicht mehr gibt. Crash!
Wir haben gewonnen.

Gute Nacht

Beliebte Posts aus diesem Blog

Im Gedenken an meinen Freund Thomas Reis

Rede zur Trauerfeier in der "Comedia" am 30. August 2024 Thomas Reis. Es sind so viele Freunde da, es ist so viel vorbereitet. Mir fällt es schwer heute über ihn zu sprechen. Am liebsten würde ich weinen und anschließen ein paar Kölsch trinken. Aber: Thomas sagte: Du hältst die Rede. Toll. Diese Rede zu schreiben hat von mir das verlangt, was ich in über dreißig Jahren immer von Thomas verlangt habe. Von 1000 Seiten Text 995 zu streichen. Es sind so viele Erinnerungen, so viele Fußballspiele, so viel Kölsch, so viele Reisen, so viele wundervolle Auftritte, auf Gold-, Holz-, Kartoffel- und Reis-Bühnen, in Freiburg, Berlin, im Theater am Sachsenring und auch in der Comedia. Hier wollte er eigentlich nicht mehr auftreten. Kein Platz mehr für alte weiße Männer, erzählte er mir. Jetzt ist er doch wieder da. Geht doch. Thomas? Ich höre dich. „Liebe Freunde der belesenen Betroffenheit, Feministen und Feministinnen, trans-, bi-, homo- hetero- und metrosexuelle Menschenfreund*innen al...

Die Gartenschau...

ist auch nicht mehr unschuldig. Das Thema Kostüm ist ein schwieriges geworden, sagt eine Moderatorin im WDR. Der Inhaber eines Kostümverleihs in Köln erzählt von der besonderen Vorsicht vor allem der jungen Leute. Kein Scheich, kein Indianer… Vor zwei Jahren hat man sich zu Karneval noch ein Betttuch übergeworfen, heute haben die jungen Leute Angst damit einen Scheich zu beleidigen. Um die Ecke meines Theaters gab es „Altentheater“. Viele ältere Menschen hatten dort Spaß am Spiel. Auch eine Tanzgruppe von Seniorinnen der AWO hatte sich anlässlich der Bundesgartenschau 23 ein besonderes Programm einfallen lassen: „Weltreise“. Mit phantastischen, zum großen Teil selbstgenähten Kostümen sollte diese Reise um die Welt auf die Bühne kommen. Doch dann knallte es: „Wir sollen die spanischen Flamenco-Kostüme, den orientalischen Tanz, den mexikanischen Tanz mit Sombreros und Ponchos, den japanischen Tanz mit Kimonos, den indischen mit Saris und den ägyptischen Tanz, in dem wir als Pharaoninnen ...

Neusprech und Krieg

 Der gestrige Tag war ein in fürchterlicher Tag. Putins Überfall auf die Ukraine hat mich erschüttert. Dass es tatsächlich soweit kommen würde, habe ich noch zuletzt nicht für möglich gehalten. „Nie wieder Krieg“ - es war eine Illusion. Gestern morgen dachte ich noch, dass jeder, gerade in unserem Land, den Krieg ohne wenn und aber verurteilt. Aber dann: es gibt schon wieder zu viel „aber“. User:innen lamentieren auf den „sozialen Netzwerken“ über Putins „Befindlichkeit“. Nicht gesehen, nicht gehört, seit Jahren diskriminiert - also muss er sich wehren und die Ukraine „entnazifizieren“. Die Wahrheit wird einmal mehr auf den Kopf gestellt - Lüge wird zur Wahrheit umgeschrieben. Schon beschämende Auftritte von Frau Wagenknecht und Frau Krone-Schmalz in Talkshows führten zu Kopfschütteln. Sie gebärdeten sich, als wären sie Putins Pressesprecherinnen. Was ist los in diesem Land? Ein gemeinsamer Boden für Kommunikation, gemeinsame Begriffe, die sich auf Fakten stützen, sind auch der Bod...