In Duisburg bleibt der Oberbürgermeister verschwunden. Er sagt nichts. Er tritt nicht zurück. Er habe von nichts gewusst und nichts unterschrieben. Ausgefallener Funk, zusammengebrochenes Netz, fehlende Einsatzzentrale, Chaos und Überforderung, Schuldzuweisungen. Die Talkshows überschlagen sich. Die Familien der Opfer erfahren von der Trauerfeier durch die Zeitung.
In einer Talk-Show ohne Loveparade und Kachelmann sitzt ein lustiger Bohlen-Superstar und RTL Dschungelcamp-Kandidat von damals. Einer mit lustiger Frisur, der unter Zwang steht, präsent zu bleiben, der nicht abrutschen will. Er bemüht die Ich-bin-anders-als-ihr-denkt-Masche. Jetzt muss er lustig Jazz singen. Er knödelt ‘Fly me to the moon’ und findet am Schluss die Töne nicht mehr. Eine blonde Schlagersängerin neben ihm, noch lustiger als er, lobt seine Intonationssicherheit. Der Moderator meint, er würde ihn, den Vorurteilsbeladenen, so überraschen. Ja, meint der gemeinte, Menschen seien mal lustig und mal traurig. Ja.
Die Weltstadt Köln hat einen neuen OB. Jürgen Rothers, der Kandidat von Grünen und SPD. Auf einer offiziellen Veranstaltung letzte Woche in Köln ergreift der Kölner Oberbürgermeister aus Westfalen das Wort. Und noch eins und noch eins. Und noch ein ganz schwieriges. Er spricht wie ein Erstklässler, der einen Aufsatz über sein schönstes Ferienerlebnis abliest, aber wenn er in der Praxis seiner Verantwortung gerecht wird, die Löcher zuschüttet, gegen Korruption kämpft und die Vielfalt der Kultur schützt, dann soll mir egal sein wie er spricht. Aber nur dann. Nur dann.
Intendantin Karin Beier, die ihr altes Schauspielhaus behält, nachdem sie vehement gegen einen Neubau gekämpft hat - um Geld für die Kunst zu sparen - die Hochgelobte, die Bestplazierte, die Tabellenführerin, hat einen neuen, “coolen” Vertrag unterschrieben. Nach einer Spielzeit voll verstörender, unverständlicher, überladener, experimenteller Inszenierungen, nachdem sogar eine Textflächenkinderei von Jelinek über Geld (siehe die Kontrakte des Kaufmanns), von einer verstörten Jury zum Mainstream-Theatertreffen nach Mainstream-Berlin eingeladen worden war, war Jürgen und Georg von der Kölner Stadtverwaltung klar: Die muss gut sein, denn sie hat unser Ranking verbessert. Und darum geht’s. Darum geht's doch. Doch.
Auch im Fußball geht es um den Tabellenplatz. Alle sind aus dem Häuschen, ein Weltstar kommt nach Gelsenkiaachen: Rauuuul. Moment. Langsam. Gaanz langsam.
Zu uns nach Köln kommt der größte Weltstar: Ablösefrei wechselt Lukas Podolski von der Deutschen Nationalmannschaft zum 1. FC Köln. Während sich seine zukünftigen Kameraden in Trainingslagern mit Saudis und Österreichern prügeln, bei einem Spaßturnier in Gelsenkiaachen dreimal verlieren, wird Lukas aus dem Urlaub im Ferienlager FC erwartet. Dort will Trainer Soldo noch ein paar Defizite ausbügeln und zum Angriff auf Leverkusen blasen.
Fußball. Es wird weiter gehen. Ein gutes Geschäft. Außerdem gibt es im Stadion mehrere Ausgänge und die Erregung hält sich, zumindest in Köln, in engen Grenzen.
Den “exzessorientierten Vergnügungsmassen” aber, wie Harry Nutt im Kölner Stadt-Anzeiger schreibt, wird die Zukunft gehören.
Es ist wie es ist und es bleibt wie es war.
In einer Talk-Show ohne Loveparade und Kachelmann sitzt ein lustiger Bohlen-Superstar und RTL Dschungelcamp-Kandidat von damals. Einer mit lustiger Frisur, der unter Zwang steht, präsent zu bleiben, der nicht abrutschen will. Er bemüht die Ich-bin-anders-als-ihr-denkt-Masche. Jetzt muss er lustig Jazz singen. Er knödelt ‘Fly me to the moon’ und findet am Schluss die Töne nicht mehr. Eine blonde Schlagersängerin neben ihm, noch lustiger als er, lobt seine Intonationssicherheit. Der Moderator meint, er würde ihn, den Vorurteilsbeladenen, so überraschen. Ja, meint der gemeinte, Menschen seien mal lustig und mal traurig. Ja.
Die Weltstadt Köln hat einen neuen OB. Jürgen Rothers, der Kandidat von Grünen und SPD. Auf einer offiziellen Veranstaltung letzte Woche in Köln ergreift der Kölner Oberbürgermeister aus Westfalen das Wort. Und noch eins und noch eins. Und noch ein ganz schwieriges. Er spricht wie ein Erstklässler, der einen Aufsatz über sein schönstes Ferienerlebnis abliest, aber wenn er in der Praxis seiner Verantwortung gerecht wird, die Löcher zuschüttet, gegen Korruption kämpft und die Vielfalt der Kultur schützt, dann soll mir egal sein wie er spricht. Aber nur dann. Nur dann.
Intendantin Karin Beier, die ihr altes Schauspielhaus behält, nachdem sie vehement gegen einen Neubau gekämpft hat - um Geld für die Kunst zu sparen - die Hochgelobte, die Bestplazierte, die Tabellenführerin, hat einen neuen, “coolen” Vertrag unterschrieben. Nach einer Spielzeit voll verstörender, unverständlicher, überladener, experimenteller Inszenierungen, nachdem sogar eine Textflächenkinderei von Jelinek über Geld (siehe die Kontrakte des Kaufmanns), von einer verstörten Jury zum Mainstream-Theatertreffen nach Mainstream-Berlin eingeladen worden war, war Jürgen und Georg von der Kölner Stadtverwaltung klar: Die muss gut sein, denn sie hat unser Ranking verbessert. Und darum geht’s. Darum geht's doch. Doch.
Auch im Fußball geht es um den Tabellenplatz. Alle sind aus dem Häuschen, ein Weltstar kommt nach Gelsenkiaachen: Rauuuul. Moment. Langsam. Gaanz langsam.
Zu uns nach Köln kommt der größte Weltstar: Ablösefrei wechselt Lukas Podolski von der Deutschen Nationalmannschaft zum 1. FC Köln. Während sich seine zukünftigen Kameraden in Trainingslagern mit Saudis und Österreichern prügeln, bei einem Spaßturnier in Gelsenkiaachen dreimal verlieren, wird Lukas aus dem Urlaub im Ferienlager FC erwartet. Dort will Trainer Soldo noch ein paar Defizite ausbügeln und zum Angriff auf Leverkusen blasen.
Fußball. Es wird weiter gehen. Ein gutes Geschäft. Außerdem gibt es im Stadion mehrere Ausgänge und die Erregung hält sich, zumindest in Köln, in engen Grenzen.
Den “exzessorientierten Vergnügungsmassen” aber, wie Harry Nutt im Kölner Stadt-Anzeiger schreibt, wird die Zukunft gehören.
Es ist wie es ist und es bleibt wie es war.