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Tod auf Malta

Die bekannteste maltesische Bloggerin Daphne Caruana Galizia ist durch eine Autobombe getötet worden.

Die "Panama Papers" bestätigten 2016 Enthüllungen, die von Daphne Caruana Galizia, einer kritischen Bloggerin, über umfangreiche dunkle Finanzoperationen, über Malta als Paradies für Steuerhinterzieher, beschrieben worden waren. Auch die Verwicklungen zweier zentraler Mitarbeiter von Maltas Premier Joseph Muscat hatte sie aufgedeckt.

Der letzte Eintrag am 16. Oktober 2017 auf ihrem Blog endet: "Da sind Gauner, wo du auch hinschaust. Die Lage ist verzweifelt." Um 14.35 Uhr gepostet. Um 15:00 Uhr war sie tot.

Die "Süddeutsche" schreibt: "Konrad Mizzi, damals Energie- und Gesundheitsminister sowie Vorsitzender der Labour Party, und Keith Schembri, Muscats Kabinettschef, sollen Offshore-Konten in Panama und Trusts in Neuseeland eröffnet haben.

Den Steuerbehörden daheim meldeten sie nichts davon. Fragwürdig war das auch, weil beide Politiker ihre Konten und Trusts einrichteten, kaum waren sie an die Macht gelangt. Zunächst beklagten sich Schembri und Mizzi über die Vorwürfe der Bloggerin und taten sie als parteiische Fantasterei ab. Als dann die "Panama Papers" veröffentlicht wurden und ein internationales Publikum von den Anschuldigungen erfuhr, wuchs der Druck auf die Regierung."
Über den Auftritt Schembris vor dem Richter schreibt Daphne Caruana Galizia in ihrem letzten Blogeintrag: "Dieser Gauner Schembri war heute im Gericht und plädierte, dass er kein Gauner sei."

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