Werbespots mit Politikern. Wer hat eigentlich bei Katrin Göring-Eckardt, der grünsten Grünen aller Zeiten, Regie geführt? Wahrscheinlich niemand. Da fehlt nämlich noch die anschwellende Musik, wenn sie uns Zuschauerinnen und Zuschauern, von den Ereignissen bereits aufs Tiefste erschüttert, mit dem Schlimmsten rechnend, mit Schwarz-Weiß-Gesichtsausdruck, bedeutungsschwanger und langsam vorliest, was Nazis so auf ihre Seite posten um sie zu beschimpfen und zu bedrohen...
Der Schock sitzt tief. Jetzt wissen wir Bescheid: Wenn selbst die Katrin schon bedroht wird...
Und wer hat eigentlich die Serie an Werbespots entworfen, in denen das Mädchen mit den rotgefärbten Haaren leicht sächselnd in die Kamera spricht um als kritischer Geist auf unserer Mattscheibe zu erscheinen? Es ist das Gespenst, das umgeht in Europa: Der Simpel. Und sie verkörpert es besonders überzeugend. Es geht um Flüchtlinge. Also sagt sie: "Aufhalten, Abschotten, Abschieben: Das zeigt die Konzeptlosigkeit der Bundesregierung". Schnitt. Jetzt sitzt sie in einer Talkshow, die Kamera fährt leicht um sie herum. Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Sie sollte das Haar nach hinten werfen. Aber sie lächelt nur. Sie schaut und lächelt und Musik erklingt dazu und eine sonore Stimme sagt: "Katja Kipping erwidert: Abschrecken, Abschieben, Abstrafen: Das ist der Dreiklang der schwarz-roten Bundesregierung". Ach so.
Der Dreiklang der allgegenwärtigen Simpel-Show ist: Simple Bilder, simple Slogans, simple Schlüsse. Auch in Nachrichtensendungen wird die Themenübersicht immer mit den selben Anfangsbuchstaben gestaltet, die Poesie der Idioten für die Simpel auf den Sofas. Anmachen, Ansagen, Ausblenden. Und am Schluss noch ein stückweit etwas zum Schmunzeln und - das Wetter. Der neue Slogan des neuen WDR übrigens ist tatsächlich (keine Erfindung): "WDR - macht an!" Klar. Alles muss jung sein.
Alles soll, alles muss 'witzig' sein. Aber die Flüchtlinge - nicht witzig. Und das Bild vom toten Kind am Strand - das verdirbt uns den Spaß, das macht uns das Leben wirklich schwer. Dieses Bild ist schon schlimmer als das vom toten Wal am Strand. Also was tun wir? Fernsehen und alle anderen Worte mit F. Sind wir wirklich Doof, Dumm, Dämlich?
Oppermann (SPD) dreht langsam seinen Kopf in die Kamera und lächelt.
Die Krenzstaaten müssen getränkt werden, sagt die Kipping. Das ist starker Tobak - das ist links! Wahrscheinlich meint sie die Grenzstaaten sollten gedrängt werden - nämlich die Flüchtlinge nicht mehr zu verprügeln oder einzuschließen, sondern ihnen zu helfen... Toll.
Flüchtlinge auch auf der Bühne und in den Kulturmagazinen. "Ein normaler Theaterabend wird es nicht", sagt ein Regisseurschnösel in verstörender Nachhaltigkeit als Leiter einer experimentellen Projektgruppe mit wirr-geföhntem Haar und meint: "Es gibt Momente, die betroffen machen". Natürlich. Klar. Und auf der Bühne werden echte Flüchtlinge auf ein Bühnenbild projiziert. Natürlich. Stück egal. Wie immer. Jetzt in allen Inszenierungen: Projektionen (nein, das ist normal) von Flüchtlingen (das ist neu). Das bewegt. Das ganze schwarz-weiß-bewegte Bild. Das ist normal.
Der Schock sitzt tief. Jetzt wissen wir Bescheid: Wenn selbst die Katrin schon bedroht wird...
Und wer hat eigentlich die Serie an Werbespots entworfen, in denen das Mädchen mit den rotgefärbten Haaren leicht sächselnd in die Kamera spricht um als kritischer Geist auf unserer Mattscheibe zu erscheinen? Es ist das Gespenst, das umgeht in Europa: Der Simpel. Und sie verkörpert es besonders überzeugend. Es geht um Flüchtlinge. Also sagt sie: "Aufhalten, Abschotten, Abschieben: Das zeigt die Konzeptlosigkeit der Bundesregierung". Schnitt. Jetzt sitzt sie in einer Talkshow, die Kamera fährt leicht um sie herum. Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Sie sollte das Haar nach hinten werfen. Aber sie lächelt nur. Sie schaut und lächelt und Musik erklingt dazu und eine sonore Stimme sagt: "Katja Kipping erwidert: Abschrecken, Abschieben, Abstrafen: Das ist der Dreiklang der schwarz-roten Bundesregierung". Ach so.
Der Dreiklang der allgegenwärtigen Simpel-Show ist: Simple Bilder, simple Slogans, simple Schlüsse. Auch in Nachrichtensendungen wird die Themenübersicht immer mit den selben Anfangsbuchstaben gestaltet, die Poesie der Idioten für die Simpel auf den Sofas. Anmachen, Ansagen, Ausblenden. Und am Schluss noch ein stückweit etwas zum Schmunzeln und - das Wetter. Der neue Slogan des neuen WDR übrigens ist tatsächlich (keine Erfindung): "WDR - macht an!" Klar. Alles muss jung sein.
Alles soll, alles muss 'witzig' sein. Aber die Flüchtlinge - nicht witzig. Und das Bild vom toten Kind am Strand - das verdirbt uns den Spaß, das macht uns das Leben wirklich schwer. Dieses Bild ist schon schlimmer als das vom toten Wal am Strand. Also was tun wir? Fernsehen und alle anderen Worte mit F. Sind wir wirklich Doof, Dumm, Dämlich?
Oppermann (SPD) dreht langsam seinen Kopf in die Kamera und lächelt.
Die Krenzstaaten müssen getränkt werden, sagt die Kipping. Das ist starker Tobak - das ist links! Wahrscheinlich meint sie die Grenzstaaten sollten gedrängt werden - nämlich die Flüchtlinge nicht mehr zu verprügeln oder einzuschließen, sondern ihnen zu helfen... Toll.
Flüchtlinge auch auf der Bühne und in den Kulturmagazinen. "Ein normaler Theaterabend wird es nicht", sagt ein Regisseurschnösel in verstörender Nachhaltigkeit als Leiter einer experimentellen Projektgruppe mit wirr-geföhntem Haar und meint: "Es gibt Momente, die betroffen machen". Natürlich. Klar. Und auf der Bühne werden echte Flüchtlinge auf ein Bühnenbild projiziert. Natürlich. Stück egal. Wie immer. Jetzt in allen Inszenierungen: Projektionen (nein, das ist normal) von Flüchtlingen (das ist neu). Das bewegt. Das ganze schwarz-weiß-bewegte Bild. Das ist normal.