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Metzger machen Wahlkampf und Kälber wählen ihren Metzger

Der Metzger
Der Metzger hat die Nase voll. Das freie Herumlaufen auf der Wiese, das ständige quaken, bellen und fauchen - und das Ganze ohne Zaun, das ist kein Leben, donnert er. Ihr müsst glauben und beten und gehorchen.
Wer das nicht glaubt, wird angekettet oder sofort geschlachtet.

Määähh! Schreien die Kälber und lassen sich festbinden. Schnell ist auch ein Zaun gebaut. Das Gefühl von Geschlossenheit stellt sich ein. Im Stall riecht es nach Ehre und in der Luft schlagen die Krähen Haken. Ja. Der Metzger soll ihr Präsident werden - ohne Muh und Mäh, ohne Parlament und Kabinett, auch ohne Lachmöwen, die nur herumfliegen und Lügen verbreiten. Metzger wissen was zu tun ist.

Den freien Vögeln, wilden Hamstern, stolzen Schwänen, selbstständigen Katzen und friedliebenden Schafen jenseits des Zauns geht es noch ziemlich gut. Und auch den Kälbern, die mit ihnen leben. Die Gehilfen des Metzgers wollen auch bei ihnen Stimmen für den Metzger sammeln.

Ein Hamster baut sich auf und ruft: Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber!
Das kommt dem Metzger zu Ohren und er droht: Dafür werdet ihr einen Preis bezahlen! Ihr seid Faschisten!

Katzen und Schafe schauen sich erst verwundert an und können dann ein lautes Gelächter nicht mehr unterdrücken. Die Lachmöwen schlagen Salto in der Luft und tragen es in die Welt.
Das hört der Metzger und tobt: Nazi Methoden. Ihr habt nicht die geringste Ahnung von der Natur. Ihr seid alle Nazis, ihr Schweine.
Määäähhhh, schreien die Kälber im Stall zustimmend und rufen: "Todesstrafe!"

Der Metzger ist zufrieden und lässt zum Dank sofort noch ein paar dutzend Kälber schlachten.

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