Landtagswahl im Saarland. Die Saarländerinnen und Saarländer haben Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer - und schon ist die Redezeit zu Ende.
Im Ernst: Hohe Wahlbeteiligung und die Bestätigung einer seriösen Frau im Amt, statt eine neue Welle von Wutbürgertum, Chaos und rechtsnationalem Hau-Drauf, sind gute Zeichen.
Der Wunsch nach stabilen Verhältnissen macht auch denen einen Strich durch die Rechnung, deren Wahlkampf aus hohlen Phrasen und Öffnungen bestand. Vor allem eine Öffnung - für neue Bündnisse, für die Macht. Für Rot-Rot. Schiefgegangen. Nicht alle übersehen, dass die SPD keine Linke ist und dass die 'Linke' eben auch keine Linke ist, sondern Sammelbecken für Ostalgiker, Spießer, alte Stasi-Agenten und junge Frauen, die alles nachplappern, was Putin vorplappert. Nur der Lafontaine-Effekt verschaffte der Linkspartei ein zweistelliges Ergebnis.
Und die SPD? Die SPD muss enttäuscht begreifen, dass es doch nicht reicht, eine Rede zu halten und dabei fünfzig Mal 'Gerechtigkeit' zu rufen, um glaubwürdig zu scheinen. Oder gar links. Und die SPD muss verwundert begreifen, dass es doch nicht reicht, einen Hype im Internet zu erfinden - ja gut, ihr habt von Trump gelernt - oder von Putin (vielleicht hat Schröder ja auch geholfen). Ihr müsst leider begreifen, dass es nicht reicht, die übliche Hashtag-Flut über uns hinwegrollen zu lassen, zuzüglich einiger Züge, Schulz-Züge, das führt am Ende nur zu entgleisten Gesichtszügen. Dann gab es noch Computerspiele, Zug-Spiele und zusätzlich haben eure SPD-Trolle Pop-Schulze und Schulz-Heiligenscheine aufleuchten lassen - im Netz - aber was passiert in der wirklichen Welt? Tja. Berlin ist nicht Bonn, Bonn ist nicht Weimar, Deutschland ist nicht Amerika, Amerika ist nicht Saarbrücken und Saarbrücken ist nicht Berlin... Aber: Hier! Hallo! Schulz-Effekt! Und alle Medien hinterher. Da verliert man schon mal den Überblick und den Blick auf die Wirklichkeit.
Na gut - der sich ständig potenzierende Wettlauf um das nächste Event, die nächste Schlagzeile, die zunehmende Infantilisierung der Politik, haben euch verführt zu glauben, dass der bärtige Mann mit dem Sprachfehler schon Kanzler ist. Selbst seriöse Medien laufen heute jedem Hype hinterher. Dem Hashtag-Populismus wird kaum noch kritische Berichterstattung entgegengesetzt. Kostet zuviel Zeit. Dumme Sache. So hängt der digitale Himmel voller Heißluftballons. Es sind schon so viele, dass sich die Sonne verdunkelt. Das kann dem Geisteszustand eines SPD-Parteitags nicht passieren. Wie vernebelt die Delegierten da herumlaufen und blöde um die Wette lächeln, dieser Zustand spiegelt sich genau in den 100% für den neuen Vorsitzenden... Das spiegelt den Zustand einer Partei, in der alle ohne Diskussion einem Messias hinterherlaufen, nur weil sie den alten los sind. Zu einer Zeit, in der es noch um Inhalte ging, waren ehrliche 80% für Brandt noch Ausdruck einer Auseinandersetzung. Heute wird ein Image verkauft. 100% für Nichts. Und alle hinterher.
Und es gibt wahrhaft Wichtiges. Während in der Türkei oder in Russland Menschen verhaftet werden, oder gar um ihr Leben fürchten müssen, wenn sie sich offen und kritisch äußern, müssen wir uns nach der Wahl in der 'Elefantenrunde' wieder zuquatschen lassen und die Wiederholung von Satz-Schablonen aus dem Wahlkampf ertragen. Kein Wunder, dass immer mehr Leute die Nase voll haben.
Noch etwas. Am Wahltag im Saarland gingen in weit über zwanzig russischen Städten massenhaft Menschen auf die Straße um gegen die herrschende Klasse, die korrupte Putin-Medwedjew-Klique zu protestieren. Ein gutes Zeichen.
Im Ernst: Hohe Wahlbeteiligung und die Bestätigung einer seriösen Frau im Amt, statt eine neue Welle von Wutbürgertum, Chaos und rechtsnationalem Hau-Drauf, sind gute Zeichen.
Der Wunsch nach stabilen Verhältnissen macht auch denen einen Strich durch die Rechnung, deren Wahlkampf aus hohlen Phrasen und Öffnungen bestand. Vor allem eine Öffnung - für neue Bündnisse, für die Macht. Für Rot-Rot. Schiefgegangen. Nicht alle übersehen, dass die SPD keine Linke ist und dass die 'Linke' eben auch keine Linke ist, sondern Sammelbecken für Ostalgiker, Spießer, alte Stasi-Agenten und junge Frauen, die alles nachplappern, was Putin vorplappert. Nur der Lafontaine-Effekt verschaffte der Linkspartei ein zweistelliges Ergebnis.
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Und alle hinterher |
Na gut - der sich ständig potenzierende Wettlauf um das nächste Event, die nächste Schlagzeile, die zunehmende Infantilisierung der Politik, haben euch verführt zu glauben, dass der bärtige Mann mit dem Sprachfehler schon Kanzler ist. Selbst seriöse Medien laufen heute jedem Hype hinterher. Dem Hashtag-Populismus wird kaum noch kritische Berichterstattung entgegengesetzt. Kostet zuviel Zeit. Dumme Sache. So hängt der digitale Himmel voller Heißluftballons. Es sind schon so viele, dass sich die Sonne verdunkelt. Das kann dem Geisteszustand eines SPD-Parteitags nicht passieren. Wie vernebelt die Delegierten da herumlaufen und blöde um die Wette lächeln, dieser Zustand spiegelt sich genau in den 100% für den neuen Vorsitzenden... Das spiegelt den Zustand einer Partei, in der alle ohne Diskussion einem Messias hinterherlaufen, nur weil sie den alten los sind. Zu einer Zeit, in der es noch um Inhalte ging, waren ehrliche 80% für Brandt noch Ausdruck einer Auseinandersetzung. Heute wird ein Image verkauft. 100% für Nichts. Und alle hinterher.
Und es gibt wahrhaft Wichtiges. Während in der Türkei oder in Russland Menschen verhaftet werden, oder gar um ihr Leben fürchten müssen, wenn sie sich offen und kritisch äußern, müssen wir uns nach der Wahl in der 'Elefantenrunde' wieder zuquatschen lassen und die Wiederholung von Satz-Schablonen aus dem Wahlkampf ertragen. Kein Wunder, dass immer mehr Leute die Nase voll haben.
Noch etwas. Am Wahltag im Saarland gingen in weit über zwanzig russischen Städten massenhaft Menschen auf die Straße um gegen die herrschende Klasse, die korrupte Putin-Medwedjew-Klique zu protestieren. Ein gutes Zeichen.