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Es geht um die Wurst

Die Thüringer Wurst ist so braun, brauner geht’s nicht. Und die Braunen versuchen wieder an die Macht zu kommen. Da kommt so eine kleine, gelbe Banane gerade recht, um sich von den Würsten zur Oberwurst wählen zu lassen, damit jede Art von bunter Mischung ausgeschaltet bleibt.
Es geht nur um die Wurst, das hat die Wurst klar gemacht, sie hat uns immer wieder aufgetischt, behauptet, nur die Wurst sei das deutsche Lebensmittel. Obst bekämpfen, Zartgemüse zurück in die Dose. Und dieser Wurst folgen nicht nur Würste. Auch blasse Kartoffeln rollen zahlreich hinterher und das einfache Brot wünscht sich sowieso nur noch: Hot Dog.
Die Tollkischen sind sauer, weil die einzige, dicke, süße Kirsche, die natürlich nichts mit den Tollkirschen zu tun haben will, trotzdem kein Präsident wird, obwohl sie von allen gemocht wird. Die matschigen Tomaten, die schon lange jede Frische verloren haben, werden immer trauriger, der grüne Salat wirft der Banane Blumen vor die Füße und die hin und her schwankende Schwarzwurzeln wie auch die paar Bananen im Landtag, tun nach der Wahl entsetzt, schauen die Banane krumm an und behaupten, das habe niemand kommen sehen.
Am nächsten Tag ist die Banane platt, sagt Wirsing und tritt zurück. Aber es ist zu spät. Der Versuch mit der Banane ist der Wurst nachhaltig gelungen. 

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Im Gedenken an meinen Freund Thomas Reis

Rede zur Trauerfeier in der "Comedia" am 30. August 2024 Thomas Reis. Es sind so viele Freunde da, es ist so viel vorbereitet. Mir fällt es schwer heute über ihn zu sprechen. Am liebsten würde ich weinen und anschließen ein paar Kölsch trinken. Aber: Thomas sagte: Du hältst die Rede. Toll. Diese Rede zu schreiben hat von mir das verlangt, was ich in über dreißig Jahren immer von Thomas verlangt habe. Von 1000 Seiten Text 995 zu streichen. Es sind so viele Erinnerungen, so viele Fußballspiele, so viel Kölsch, so viele Reisen, so viele wundervolle Auftritte, auf Gold-, Holz-, Kartoffel- und Reis-Bühnen, in Freiburg, Berlin, im Theater am Sachsenring und auch in der Comedia. Hier wollte er eigentlich nicht mehr auftreten. Kein Platz mehr für alte weiße Männer, erzählte er mir. Jetzt ist er doch wieder da. Geht doch. Thomas? Ich höre dich. „Liebe Freunde der belesenen Betroffenheit, Feministen und Feministinnen, trans-, bi-, homo- hetero- und metrosexuelle Menschenfreund*innen al...

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Unterwerfung

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