Direkt zum Hauptbereich

Das Fest


Das letzte Fest lag schon 10 Jahre zurück und dann gab es am Sonntag - nach der umjubelten, „fulminanten Uraufführung“ von Kafkas Welten - noch einen großen Tag.
Zugegeben, schon lange nicht mehr gab es einen solchen Augenblick des Durchatmens und der Freude. Einen Moment zurücklehnen und betrachten, was geleistet worden ist. Und sehen, dass wir gesehen worden sind, unsere Künstler, unsere Stücke, unser Haus.
Eine große Anzahl geladener und Überraschungs-Gäste feierte mit uns. Durch das Programm der Matinée führte Patricia Wolf, die mit Charme und Eleganz die verschiedenen Seiten der Geschichte des Theaters aufblätterte.

Es wurde gesungen und gespielt. Zuerst gab es ZINNOBER. Das Trio präsentierte nach langer Pause mit der „Poesie der leisen Töne“ den Auftakt zu einem Reigen kleiner Szenen aus einer Geschichte des Spiels, der Sprache und des Vergnügens. Einer Geschichte besonderer und viel beachteter Inszenierungen von „Das Fest“ über „Wer hat Angst vor Virginia Woolf?“ bis zu „Lieblingsmenschen“, sowie den Uraufführungen „Fritz“ und „Kafkas Welten“.

Bürgermeisterin Angela Spizig hielt für die Stadt Köln ein sehr persönliches und warmherziges Grußwort, sie gehörte von Beginn an zu den Stammgästen des „Sachsenring“. Frau Spizig wünschte dem Theater Kraft und Mut.

Oliver Durek (Theater am Dom) vom Vorstand der Kölner Theaterkonferenz, blickte zurück. In bewegender Weise erinnerte er an die gemeinsamen Kämpfe für die Kultur in Köln. In den viereinhalb Jahren gemeinsamer Vorstandsarbeit wurde unter anderem die Kölner Theaternacht ins Leben gerufen. Er würdigte die kulturpolitische wie auch die künstlerische Arbeit und wandte sich schließlich an seinen Freund und Kollegen mit den Worten: "Hinter Dir liegen die Mühen der Gebirge, vor Dir liegen die Mühen der Ebene".
Ja, so ist es.

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Gartenschau...

ist auch nicht mehr unschuldig. Das Thema Kostüm ist ein schwieriges geworden, sagt eine Moderatorin im WDR. Der Inhaber eines Kostümverleihs in Köln erzählt von der besonderen Vorsicht vor allem der jungen Leute. Kein Scheich, kein Indianer… Vor zwei Jahren hat man sich zu Karneval noch ein Betttuch übergeworfen, heute haben die jungen Leute Angst damit einen Scheich zu beleidigen. Um die Ecke meines Theaters gab es „Altentheater“. Viele ältere Menschen hatten dort Spaß am Spiel. Auch eine Tanzgruppe von Seniorinnen der AWO hatte sich anlässlich der Bundesgartenschau 23 ein besonderes Programm einfallen lassen: „Weltreise“. Mit phantastischen, zum großen Teil selbstgenähten Kostümen sollte diese Reise um die Welt auf die Bühne kommen. Doch dann knallte es: „Wir sollen die spanischen Flamenco-Kostüme, den orientalischen Tanz, den mexikanischen Tanz mit Sombreros und Ponchos, den japanischen Tanz mit Kimonos, den indischen mit Saris und den ägyptischen Tanz, in dem wir als Pharaoninnen

Bang, Bang - Bang! Die ganze Menschheit hinterher

Schüsse in München. Acht Stunden Fernseh-Live-Show. Endlosschleifen von rennenden Polizisten, rennenden Menschen in kurzen Hosen (Kommentar: "Die Menschen haben Angst"). Umschalten zu Reportern, die in der Gegend stehen und nicht zu sagen wissen. "Wir wissen noch nichts. Da steht seit Stunden eine Frau, die wird nicht abgeholt." 'Tweets' sind die Informationsquelle. Und Postings und Handy-Videos. Und Spekulationen. Ein Reporter berichtet, dass die Polizei twittert, bitte keine Aufnahmen vom Polizeieinsatz zu twittern und lässt ein Foto vom Polizeieinsatz einblenden. Man solle auf die Angehörigen Rücksicht nehmen - im Netz sind die Handy-Videos zu sehen von Sterbenden, von sich windenden Körpern auf der Straße. Eine Frau raucht und erzählt: "Wir waren bei McDonalds essen - wollten was essen... Die ganzen Mitarbeiter sind erstmal rausgerannt. Und dann - die ganze Menschheit hinterher. Man hat drei Schüsse gehört. Bang, Bang (Pause) Bang." Au

Neusprech und Krieg

 Der gestrige Tag war ein in fürchterlicher Tag. Putins Überfall auf die Ukraine hat mich erschüttert. Dass es tatsächlich soweit kommen würde, habe ich noch zuletzt nicht für möglich gehalten. „Nie wieder Krieg“ - es war eine Illusion. Gestern morgen dachte ich noch, dass jeder, gerade in unserem Land, den Krieg ohne wenn und aber verurteilt. Aber dann: es gibt schon wieder zu viel „aber“. User:innen lamentieren auf den „sozialen Netzwerken“ über Putins „Befindlichkeit“. Nicht gesehen, nicht gehört, seit Jahren diskriminiert - also muss er sich wehren und die Ukraine „entnazifizieren“. Die Wahrheit wird einmal mehr auf den Kopf gestellt - Lüge wird zur Wahrheit umgeschrieben. Schon beschämende Auftritte von Frau Wagenknecht und Frau Krone-Schmalz in Talkshows führten zu Kopfschütteln. Sie gebärdeten sich, als wären sie Putins Pressesprecherinnen. Was ist los in diesem Land? Ein gemeinsamer Boden für Kommunikation, gemeinsame Begriffe, die sich auf Fakten stützen, sind auch der Boden f