Die Eröffnungsfeier. Im Schnee. Draußen. Sehr reizvoll. Besser als, wie immer, in einem überdachten Stadion mit üblicher Massenhysterie zu dünnem Programm.
In 'Zeche Zollverein' fehlt nur die Massenhysterie. Und die Show? Projektionswände, natürlich, die ausgleichen sollen, was die Darsteller nicht schaffen. Auf Tonnen herum klopfen zwischen Feuerfontainen (auf den Projektionstafeln sieht man Stahlarbeit), laangweilig. Dann tanzen junge Menschen vor den Tonnen (auf den Projektionstafeln tanzen junge Menschen im Club), laangweilig, dann, natürlich Rap-Gelaber von noch jüngeren Menschen, gaanz langweilig. Regisseur ist ein Professor von der Folkwang-Schule, der von Höhepunkten oder einer Inszenierung offenbar noch nie gehört hat. Zum Schluss, natürlich, Grönemeyer mit Sinfonie-Orchester. Komm zur Ruhr.
Statt Köln. Jetzt werden Köln und seine Kulturschaffenden noch einmal schmerzhaft daran erinnert, wie kläglich die Bewerbung Kölns damals scheiterte. Köln konnte sich noch nicht einmal regional durchsetzen.
Der Ressortleiter des Kölner Stadt-Anzeigers, Martin Oehlen schrieb damals:
"Die gesamte freie Szene ist der Leuchtturm". Es wäre die Kraft vieler Individuen, vieler Köpfe, die erfinden wollen, die mit Publikum kommunizieren wollen, gefragt gewesen.
Auf diese Vielfalt aber wollte keiner setzen. Die Kulturverwaltung hatte nur sich selbst im Auge und ging so weit, zu Beginn des Bewerbungsprozesses als Vertreter der 'freien Szene' nur den Leiter des Kulturamtes zulassen (!).
Nach entsprechenden Protesten von real existierenden Vertretern der 'Freien' wurde von der freien Szene ein so genanntes freies 'KulturNetz Köln' gegründet, das nach ein paar guten frei entwickelten Gedanken in den üblichen Debatten stecken blieb. Wer vertritt uns? Und vor allem: Wer nicht? Selbst Aktionen, wie etwa bis zur Respektierung freier Arbeit das 'K' in allen Verlautbarungen spiegelverkehrt zu schreiben, blieben eine subversive Idee. Die Verwaltung verwaltete, die Künstler liefen hinterher.
Ein Intendant wurde eingesetzt: Franz Xaver Ohnesorg, der sich nur um Hochkultur kümmern wollte, wenn überhaupt. Die Wirtschaft hielt sich sowieso zurück. Die Politik blieb ratlos, beauftragte die Verwaltung und die schuf sich ein paar zusätzliche Stellen. Die Künstler liefen hinterher.
Dann wurden 11 'Kulturbotschafterinnen' (11 Jungfrauen - lustig!) ins Leben gerufen, von denen sich eine durch Querelen im eigenen Lager auszeichnete, eine andere von vorne herein Werbung für eine andere Kulturhauptstadt machte, sich der Rest in Schweigen hüllte und für den Express (der sonst über Kultur schon gar nicht mehr berichtete) ablichten ließ.
Die Politik hatte auch eine Idee und warb mit Rhein, Brücken und Dom. Die Künstler liefen hinterher. Ihre Forderung an die Verwaltung, erst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen, steht bis heute im Raum.
Es wurde weiter lustig gegründet. Zum Beispiel Kooperativen. Städtische, freie Vertreter und 'Querdenker' (wer denkt sich so etwas aus?) sollten gemeinsam Programme schreiben. Die Verwaltung brauchte unbezahlte Hilfskräfte. Übrig blieb von dem Ausgedachten und Quergedachten - nichts. Die Stadt veröffentlichte eine Hochglanzwerbeschrift in der etwas über Museen und Kölsch zu lesen stand und über eine 'Umstrukturierung der freien Theaterszene'.
Wer wollte das wissen? Da fragte sich selbst der geneigteste Leser, ob die Veranstalter nicht auf die Couch gehörten.
An Kultur interessierte Menschen machen sich auf ins Ruhrgebiet.
Zumindest ist das ab heute möglich und sinnvoll. Glückauf.
In 'Zeche Zollverein' fehlt nur die Massenhysterie. Und die Show? Projektionswände, natürlich, die ausgleichen sollen, was die Darsteller nicht schaffen. Auf Tonnen herum klopfen zwischen Feuerfontainen (auf den Projektionstafeln sieht man Stahlarbeit), laangweilig. Dann tanzen junge Menschen vor den Tonnen (auf den Projektionstafeln tanzen junge Menschen im Club), laangweilig, dann, natürlich Rap-Gelaber von noch jüngeren Menschen, gaanz langweilig. Regisseur ist ein Professor von der Folkwang-Schule, der von Höhepunkten oder einer Inszenierung offenbar noch nie gehört hat. Zum Schluss, natürlich, Grönemeyer mit Sinfonie-Orchester. Komm zur Ruhr.
Statt Köln. Jetzt werden Köln und seine Kulturschaffenden noch einmal schmerzhaft daran erinnert, wie kläglich die Bewerbung Kölns damals scheiterte. Köln konnte sich noch nicht einmal regional durchsetzen.
Der Ressortleiter des Kölner Stadt-Anzeigers, Martin Oehlen schrieb damals:
"Die gesamte freie Szene ist der Leuchtturm". Es wäre die Kraft vieler Individuen, vieler Köpfe, die erfinden wollen, die mit Publikum kommunizieren wollen, gefragt gewesen.
Auf diese Vielfalt aber wollte keiner setzen. Die Kulturverwaltung hatte nur sich selbst im Auge und ging so weit, zu Beginn des Bewerbungsprozesses als Vertreter der 'freien Szene' nur den Leiter des Kulturamtes zulassen (!).
Nach entsprechenden Protesten von real existierenden Vertretern der 'Freien' wurde von der freien Szene ein so genanntes freies 'KulturNetz Köln' gegründet, das nach ein paar guten frei entwickelten Gedanken in den üblichen Debatten stecken blieb. Wer vertritt uns? Und vor allem: Wer nicht? Selbst Aktionen, wie etwa bis zur Respektierung freier Arbeit das 'K' in allen Verlautbarungen spiegelverkehrt zu schreiben, blieben eine subversive Idee. Die Verwaltung verwaltete, die Künstler liefen hinterher.
Ein Intendant wurde eingesetzt: Franz Xaver Ohnesorg, der sich nur um Hochkultur kümmern wollte, wenn überhaupt. Die Wirtschaft hielt sich sowieso zurück. Die Politik blieb ratlos, beauftragte die Verwaltung und die schuf sich ein paar zusätzliche Stellen. Die Künstler liefen hinterher.
Dann wurden 11 'Kulturbotschafterinnen' (11 Jungfrauen - lustig!) ins Leben gerufen, von denen sich eine durch Querelen im eigenen Lager auszeichnete, eine andere von vorne herein Werbung für eine andere Kulturhauptstadt machte, sich der Rest in Schweigen hüllte und für den Express (der sonst über Kultur schon gar nicht mehr berichtete) ablichten ließ.
Die Politik hatte auch eine Idee und warb mit Rhein, Brücken und Dom. Die Künstler liefen hinterher. Ihre Forderung an die Verwaltung, erst einmal eine Bestandsaufnahme zu machen, steht bis heute im Raum.
Es wurde weiter lustig gegründet. Zum Beispiel Kooperativen. Städtische, freie Vertreter und 'Querdenker' (wer denkt sich so etwas aus?) sollten gemeinsam Programme schreiben. Die Verwaltung brauchte unbezahlte Hilfskräfte. Übrig blieb von dem Ausgedachten und Quergedachten - nichts. Die Stadt veröffentlichte eine Hochglanzwerbeschrift in der etwas über Museen und Kölsch zu lesen stand und über eine 'Umstrukturierung der freien Theaterszene'.
Wer wollte das wissen? Da fragte sich selbst der geneigteste Leser, ob die Veranstalter nicht auf die Couch gehörten.
An Kultur interessierte Menschen machen sich auf ins Ruhrgebiet.
Zumindest ist das ab heute möglich und sinnvoll. Glückauf.