Als das kleine, süße, chinesische Mädchen bei der Eröffnungsfeier der Olympiade in Beijing vor einem Milliardenpublikum das süße Mäulchen so besonders weit aufriss, während dieses Lied über das Vaterland aus ihr hervorquoll, so hell und honigfarben, als sie sang, mit den fest an den Leib gepressten Ärmchen, mit dem herzförmigen Gesicht, mit dem schwingenden, schwarzen Zopf, da dachte ich für einen Moment, da stimmt doch etwas nicht. Und dann dachte ich: jetzt siehst du schon Gespenster. Es ist nur ein Kind, das schön singt. Anders als in den deutschen Fernsehshows mit Michael Schanze - wir erinnern uns - die Vorführung der von ihren Spießereltern geschickten kleinen Wesen, der ungeschickt quäkenden, stammelnden, gequälten Kinder, das ist lange her, auch die Mini-Playback-Show bei RTL, die Animationsshow für den nächsten Thailand-Besuch, die Show mit den geschminkten Kindern im Minirock, auch sie ist lange abgesetzt. Saubere Spiele und ein sauberes, kleines, süßes, singendes Kind in China. Schön.
Dieser Schwimmer, der Phelbs, dieser Muster-Ami, dieses Testosteron-Paket, der steigt aus dem Wasser, brüllt, reckt die Fäuste, nachdem er jeden Weltrekord einfach über den Haufen geschwommen hat, aber was schwimmt da im Wasser, welches Ding aus welcher Welt - Phelbs - was für eine Spezies ist das - wenn es vor den vielen Kameras und Mikrofonen auftaucht? Nein, das geht jetzt wirklich zu weit. Was hat das mit dem Kind zu tun? Nichts.